Fachgesellschaften fordern Umsetzung der Rahmenkonvention zur Tabakkontrollehttp://www.dgk.org/presse/includes/pdf/20110531Weltnichtrauchertag.pdf30. Mai 2011 (AF)
Gemeinsame Pressemitteilung der
Deutschen Krebsgesellschaft e.V.,
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie,
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin,
Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten,
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin,
Deutscher Hausärzteverband e.V.,
Deutsche Herzstiftung,
Deutsche Lungenstiftung
und diabetesDEWeltnichtrauchertag am 31. Mai 2011
Fachgesellschaften fordern Umsetzung der Rahmenkonvention zur TabakkontrolleBerlin. Allein in diesem Jahr werden weltweit mehr als 5 Millionen Menschen an
Tabak bedingten Todesursachen wie Herz-Kreislauferkrankungen, chronischen
Lungenerkrankungen (COPD) und Krebs versterben. Dazu kommen weitere
600.000 Menschen, die an den Folgen des Passivrauchens versterben – ein
Viertel davon sind Kinder. Tabakrauch ist die führende vermeidbare
Todesursache weltweit. Für den diesjährigen Weltnichtrauchertag hat die
Weltgesundheits-Organisation (WHO) deshalb die Rahmenkonvention zur
Tabakkontrolle und deren Umsetzung in den Mitgliedsstaaten als Schwerpunkt
festgelegt:
Die „WHO Frame Work Convention on Tobacco Control“ (FCTC) ist seit 2005 in
Kraft und bereits von 170 Länder ratifiziert worden.
Die wichtigsten Forderungen der FCTC lauten:
• Schutz vor Passivrauchen
• Umfassendes Verbot von Tabakwerbung und Tabaksponsoring
• Schutz vor Einflussnahme der Tabakindustrie auf die Gesundheitspolitik
• Preis- und steuerliche Maßnahmen zur Reduzierung des Tabakkonsums
• Reglementierung der Warnhinweise auf Tabakprodukten
• Gesundheitskampagnen über die Gefahren des Tabakkonsums
• Maßnahmen zur Förderung des Rauchstopps und zur Behandlung der
Tabakabhängigkeit
• Maßnahmen gegen den Tabakschmuggel
• Verbot des Verkaufs von Tabak an Jugendliche und Unterstützung eines
rauchfreien Heranwachsens
Die Fachgesellschaften Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Gesellschaft für
Kardiologie, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin,
Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, Deutsche
Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, der Deutsche
Hausärzteverband e.V. sowie die gesundheitsorientierten Organisationen
Deutsche Herzstiftung, Deutsche Lungenstiftung und diabetesDE möchten den
Weltnichtrauchertag nutzen, um die deutsche Gesundheitspolitik einmal mehr
dazu aufzurufen, endlich die als Unterzeichner eingegangenen Verpflichtungen
der FCTC einzulösen. Dazu gehört in erster Linie die Durchsetzung eines
flächendeckenden Nichtraucherschutzes und eines Werbeverbotes für
Tabakprodukte.
„Rauchen ist das wichtigste vermeidbare Krebsrisiko. Rund 25 Prozent aller
Krebstodesfälle sind Tabakrauch bedingt“, betont Dr. Jutta Hübner, Vorsitzende
der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie in der Deutschen
Krebsgesellschaft. Rauchen ist der Risikofaktor Nummer 1 für die chronisch
obstruktive Bronchitis, an der weltweit 7-10% der erwachsenen Bevölkerung
leiden. Durch Nichtrauchen könnten auch 60% der Herzinfarkte bei Männern
und sogar 75% der Herzinfarkte bei Frauen verhindert werden. Rauchen erhöht
das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 massiv (50-90%) und hohe Nikotinwerte im
Blut verschlechtern den Langzeitblutzuckerwert bei Diabetikern erheblich.
Rauchen begünstigt auch die Entstehung und das Fortschreiten von
Nierenerkrankungen bei Diabetikern und erhöht das Risiko für weitere
Folgekrankheiten des Diabetes. Die neun Vereinigungen möchten deshalb
gemeinsam anlässlich des Weltnichtrauchertages alle Raucher ermutigen, mit
dem Rauchen sofort aufzuhören - denn worauf soll man warten?
„Der Ausstieg lohnt sich immer!“, erklärt Dr. Hübner weiter. „Denn mit jedem
Nichtraucherjahr sinkt auch das Herzinfarkt- und das Krebsrisiko. Bereits nach
zwei Jahren hat sich das Herzinfarktrisiko und das Risiko an
Herzkreislauferkrankungen zu sterben halbiert. Wer mit dem Rauchen aufhört,
senkt sein Diabetesrisiko um rund 60 Prozentpunkte. Nach fünf rauchfreien
Jahren hat sich das Risiko für Speiseröhren-, Mundhöhlen- und Luftröhrenkrebs
halbiert, nach zehn rauchfreien Jahren auch das Lungenkrebsrisiko. Menschen,
die vor ihrem 35. Lebensjahr das Rauchen aufgeben, haben statistisch eine
nahezu gleich hohe Lebenserwartung wie Menschen, die nie geraucht haben.
Sogar 60-jährige profitieren davon, das Rauchen aufzugeben und können
dadurch ihre Lebenserwartung noch um einige Jahre erhöhen – und zwar mehr
als dies mit irgendeiner anderen medizinischen Maßnahme möglich ist.“
Der Weltnichtrauchertag findet jedes Jahr am 31. Mai statt. Die
Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihn 1987 ins Leben gerufen.
Weitere Informationen unter:
Deutsche Krebsgesellschaft:
www.krebsgesellschaft.deDeutsche Gesellschaft für Kardiologie:
www.dgk.orgDeutsche Gesellschaft für Pneumologie
und Beatmungsmedizin e.V.:
www.pneumologie.deDeutsche Gesellschaft für Verdauungsund
Stoffwechselkrankheiten :
www.dgvs.deDeutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin
und Familienmedizin:
www.degam.deDeutscher Hausärzteverband e.V.:
www.hausaerzteverband.deDeutsche Lungenstiftung:
http://lungenstiftung.de/Deutsche Herzstiftung e.V.:
www.herzstiftung.dediabetesDE
www.diabetesde.orgAndré Franck
Pressestelle der
Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Tel.: 03643 – 743749; Fax: 03643 - 743536
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